Wie immer haben die Skihersteller wieder fleißig neue Technologien entwickelt, Prototypen gebaut und getestet, was das Zeug hält. Gute Neuentwicklungen werden dann zunächst im Rennbereich eingesetzt, bevor sie bei uns an den Skiwänden und in den Schuhregalen landen.
Auf diese Art gibt es auch dieses Jahr wieder zahlreiche neue oder überarbeitete Ski- und Skischuh-Modelle. Da ist es oft gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten: Welche Neuheiten gibt es, welche neuen Produkte sind wirklich innovativ, und welche nur die alten Modelle in neuem Design?
Um dir dabei zu helfen, den Durchblick zu behalten, haben wir für dich einige der Neuheiten zusammengestellt, von denen wir glauben, dass sie wirklich etwas Neues auf die Piste bringen oder zumindest deutliche Verbesserungen von bekannten Konstruktionen darstellen.
Neue Ski-Modelle
Atomic Q
Atomics große Neuentwicklung aus dem letzten Jahr verdient auch in diesem Jahr eine Erwähnung – und diese Neuentwicklung lässt sich mit einem einzigen Buchstaben benennen: Q! Wofür das Q genau stehen soll, wissen wir auch nicht so genau: Querbeet? Querfeldein? Qualität? Vielleicht ist es auch aus der Audi Q Serie übernommen? Fest steht aber, dass Atomic seine bekannten Serien Redster und Cloud um etwas breitere und damit allmountain-taugliche Modelle ergänzt hat und diese eben Atomic Redster Q respektive Atomic Cloud Q genannt hat. Wie wir bei unserem Skitest im Kaunertal feststellen durften, sind diese mit Atomics aus dem Rennbereich stammender Revoshock-Technologie ausgestatteten Modelle zugleich agil und kantengriffig, vielseitig und dynamisch. Wir sind uns also sicher, dass das Q für eines auf keinen Fall stehen kann - nämlich für Quatsch. >>mehr über die gesamte Redster-Serie erfährst du übrigens hier.
Ganz neue Ski-Serien bringen in diesem Winter Elan und Rossignol auf den Markt – und beide Serien setzen sich zum Ziel, ein leicht zugängliches Carving-Erlebnis für alle und bei allen Pistenbedingungen zu ermöglichen.
Elan Primetime und Primetime W
Elans neue Serien Primetime und Primetime W machen sich dabei das bewährte Amphibio-Prinzip des asymmetrischen Profils zunutze und verbinden so die Präzision und den Kantengriff eines Renn-Skis mit der leichten Drehbarkeit eines Rockers. Mit der neuen Power-Match-Technologie reizt Elan dieses Prinzip nun weiter aus und ermöglicht mit einer strategischen asymmetrischen Verteilung des Materials eine extrem effiziente Energieübertragung von Schwung zu Schwung.
Rossignol Forza: Spaß auf der Piste
Rossignols neue Forza-Serie verbindet mithilfe des Supersize-Sidecuts das breite Profil von Allmountain-Ski mit dem wendigen Radius von Slalom-Ski. Die dafür notwendigen breiten Reinforced Torsion Tips erinnern zwar optisch etwas an Maurerkellen, fahren sich aber natürlich nicht wie eine Maurerkelle. Im Ergebnis bieten die Forza-Modelle von Rossignol jedoch einen aggressiven, aber dennoch präzisen Einzug in jeden Schwung, eine mühelose Kurveneinleitung für Carving-Turns, eine schnelle Beschleunigung in Kurven hinein und aus Kurven heraus und eine maximale Kontrolle selbst bei höchsten Geschwindigkeiten und extremen Aufkantwinkeln.
Kleine Verbesserungen, große Wirkung: Überarbeitete Ski-Modelle
Es müssen nicht immer komplett neue Modelle sein, manchmal reicht es auch aus, an bereits gut funktionierenden und bewährten Modellen kleine Veränderungen vorzunehmen, um spürbare Verbesserungen zu erzielen.
Head Worldcup Rebels
Optisch bringen die Worldup Rebels Modelle eine große Veränderung auf die Piste: statt gelb setzt Head nun auf blau. Aber wir haben uns natürlich auch die inneren Werte angeschaut. Die Wordcup Rebels sind mit der EMC-Technologie ausgerüstet, durch die Bewegungsenergie in elektrische Energie umgewandelt wird. Diese nimmt störende Vibrationen auf, so dass der Ski leichter zu kontrollieren ist. Für das ausgewogene Handling sorgt außerdem die Worldcup Sandwich-Bauweise mit Graphene und der neue Sitecut.
Völkl Racetiger SC und RC
Seit jeher kommen bei Völkl Traditionsbewusstsein und der Wille zur stetigen Optimierung gleichermaßen zu ihrem Recht. Ein gutes Beispiel dafür sind die modernen Klassiker von Völkls Racetiger-Serie. Nach dem im letzten Winter bereits die Spitzenmodelle der Serie mit der neuesten Völkl-Innovation, den Tailored Carbon Tips, ausgestattet wurden, sind in diesem Winter auch die etwas weniger aggressiven, aber trotzdem sportlichen Modelle Racetiger SC und Racetiger RC dran. Das sorgt für eine punktuelle Verstärkung der Torsionssteifigkeit im Bereich des erstens Schneekontakts der Schaufel und damit für ein besonders präzises und schnelles Ansprechverhalten. Auch der leicht veränderte Shape und die schmalere Mittelbreite tragen zur sehr dynamischen und agilen Fahrweise bei.
Nordica jetzt mit Doublecore
Wie man das Bewährte noch besser macht, weiß man auch bei Nordica: Für die ohnehin schon für ihr spielerisches und zugleich griffige Fahrverhalten bekannten Spitfire-Modelle hat Nordica einen komplett neuen Kern entwickelt. Genauer gesagt: einen doppelten Kern. Nordica's Energy 2 TI Double Core schichtet eine Titanal- und eine Elastomerschicht zwischen zwei übereinanderliegenden Holzkernen. Diese Konstruktion dämpft die Vibrationen für eine bessere Spurkrontrolle und verbessert zugleich die Kraftübertragung auf den Ski und sorgt so für ein spielerisches und gleichzeitig sattes Fahrgefühl, das harmonisch ist und komplett begeistert.
Neue Skischuhe
Die größten Neuerungen gibt es in diesem Winter sicherlich im Bereich der Skischuhe. Denn mit Lange und Salomon haben sich gleich zwei Hersteller das Ziel gesetzt, seit Jahrzehnten bewährte Konzepte zu überdenken und durch etwas komplett Neues zu ersetzen.
Salomon: Perfect Fit dank BOA
Salomon hat sich mit dem Hersteller BOA das altbekannte Konzept des Vier-Schnallen-Schuhs vorgenommen. Bei den neuen S/Pro Supra BOA-Modellen wurden die unteren zwei Schnallen durch ein H+i1-BOA genanntes System ersetzt, das aus einem fein einstellbaren Drehverschluss, leichten, aber dennoch extrem belastbaren Stahlseilen sowie aus reibungsarmen Seilführungen besteht. Die große Stärke des BOA® Fit Systems ist, dass der Fuß präzise und sehr rund umschlossen wird und dadurch maximalen Halt und Leistung bietet. Das gelingt durch das durchdachte System von Schale und Innenschuh. Im Ergebnis jedenfalls führt das zu einer ungeahnt harmonischen Passform, einer kinderleichten Bedienung und geradezu unbegrenzten Einstellmöglichkeiten.
Lange: zweiter Drehpunkt für mehr Kraft und Energie
Bei Lange hingegen hat man sich dem Zusammenspiel des unteren mit dem oberen Teil des Skischuhs gewidmet und das seit Jahrzehnten kaum veränderte Prinzip, beide durch einen einzigen Drehpunkt und eine Vernietung an der Schuhrückseite zu verbinden, neu gedacht. Das Ergebnis einer langen Entwicklungsarbeit im Verborgenen? Der Lange Shadow, ein Skischuh, der zusätzlich zu dem altbewährten Hauptdrehpunkt über einen weiteren schräg nach hinten, unten liegenden Drehpunkt verfügt und die Nieten zwischen den Schalenteilen durch eine sog. Suspension Blade ersetzt. Eine Art von mechanischem Hebel, der es dem Fahrer oder der Fahrerin ermöglichen soll, mehr Kraft und Energie mit weniger Anstrengung auf den Ski zu bringen. Und dadurch der Flex des Skischuhs besser und vollkommen ausgenutzt werden kann.