Was bedeutet Disruption?
Laut Wikipedia bedeutet Disruption so viel wie „Unterbrechung, Störung, Bruch, Unordnung oder Zerstörung“ und bezeichnet einen Vorgang, bei dem etwas Bestehendes (und durchaus Erfolgreiches), etwa eine Technologie, ein Produkt oder eine Dienstleistung durch etwas Neueres (und vermeintlich besseres) verdrängt und (fast) vollständig ersetzt wird. Wenn K2 eine Ski-Serie„Disruption“ nennt, dann ist das auf jeden Fall eine Ansage an die Konkurrenz und ein Versprechen an uns Skifahrer.
K2 Disruption besser als K2 Charger und K2 Ikonic?
Über Jahre hinweg wurden die Pistencarver-Serie K2 Charger und die Allmountain-Serie K2 Ikonic entwickelt, haben sich beide völlig zurecht einen extrem guten Ruf erarbeitet und wurden dann durch die Disruption-Serie ersetzt. K2 hat die etablierten Namen und die etablierten Technologien einfach über Bord geworfen und durch etwas Neues ersetzt. Also handelt es hierbei auf jeden Fall um eine waschechte Disruption. Aber haben die Disruption-Ski auch etwas Neues eingebracht, etwas, das diesen ganzen Kosmos komplett verändern könnte?
Ski-Technolgien für optimalen Kantenkontakt und perfekte Kontrolle
Dark Matter Dampening klingt schon mal ziemlich cool. So nennt K2 die größte Neuerung in der Disruption-Serie. „Dark Matter“ von K2 ist nämlich eine Konstruktion, bei der ein Polymer-Dämpfer zwischen zwei Schichten hochfesten Carbons strategisch entlang der Skikanten platziert wurde. Und das ist in dieser Form tatsächlich etwas Neues. Vor allem ist neu, wie gut es funktioniert. Die Dark Matter Dämpfung reduziert die Vibrationen extrem effektiv und sorgt so für optimalen Kantenkontakt und perfekte Kontrolle gerade bei hartem und eisigem Schnee. Und mit genau diesem Kantengriff und dieser Kontrolle kann man schneller und aggressiver Ski fahren und seine Schwünge noch präziser setzen. Womit wir wieder bei den Fliehkräften wären, deren Wirkung man sich auf den Disruption-Ski in geradezu galaktischem Ausmaß aussetzen kann.
Einen weiteren wichtigen Beitrag zum optimalen Kantengriff, und damit auch zur Skikontrolle, leistet die PowerWall-Technologie. Durch den Einsatz einer zweiten ABS-Seitenwange, die laminiert und mit dem Holzkern im Mittelbereich des Skis verbunden ist, wird die Kraftübertragung des Skis um ein Vielfaches optimiert. Dabei reicht die Seitenwange bis in das Zentrum des Skis, wodurch die Kraft des Skifahrers direkt und präzise auf die Kante übertragen wird. Auch diese nahtlose Verbindung von Kern und Seitenwange ist in dieser Form durchaus etwas Neues und sorgt für einen satten Kantengriff ohne allzu viel Kraftaufwand.
Für eine grundsätzliche Stabilität und Präzision wurde die I-Beam-Technologie verbaut. Je nach Modell der Disruption-Kollektion wird Carbon I-Beam oder Titanal I-Beam verwendet. In beiden Fällen sorgen diese Titanal- oder Carboneinlagen für mehr Stabilität, Präzision und Energieübertragung auf der gesamten Skilänge. Und auch wenn stabilisierende Einlagen dieser Art ab einer gewissen Preisklasse in der Ski-Industrie durchaus als Standard gelten können, erstaunt es wieder, wie gut sie in diesem Fall funktionieren. Eine weitere Neuerung ist die Schaufelgeometrie, die im Zusammenspiel mit der Dark Matter Dämpfung dafür sorgt, dass sich die Ski der Disruption-Familie sehr einfach und fehlerverzeihend in die Kurve ziehen lassen.
Unser Fazit:
Für sich genommen ist keine dieser Technologien eine so bahnbrechende Neuerung, dass man von einer disruptiven Technologie oder einer Neuerfindung des Skifahrens sprechen könnte. Was aber durchaus eine neue Qualitätsstufe erreicht, ist das extrem gute Zusammenspiel der einzelnen Elemente. Das Disruption-Konzept ist über die ganze Serie hinweg einfach ziemlich stimmig. Perfekter Kantengriff, leichte Schwungeinleitung, Laufruhe, Wendigkeit: es macht einfach richtig Spaß, die Disruption-Ski zu fahren. Und es ist erstaunlich leicht, die Ski dazu zu bringen, genau das zu machen, was man von ihnen will. Und das gilt für alle Modelle der Disruption-Familie, so unterschiedlich sie sonst auch sein mögen.
Disruption-Pistencarver für Speed und Agilität
Der K2 Disruption MTi und K2 Disruption STi.sind pisten- und geschwindigkeitsorientert. Beide Modelle sind mit ihren relativ schmalen Mittelbreiten vor allem auf präparierten Pisten zuhause, funktionieren dank dem SpeedRocker aber auch im Sulz oder im Neuschnee.
Der K2 Disruption MTi ist mit seinem vergleichsweise großen Radius und dem Titanal-Beam das Hochgeschwindigkeitsgeschoss in der Disruption-Familie. Er fährt sich erstaunlich ruhig und geschmeidig, auch wenn der Untergrund mal etwas rauer und gerade dann, wenn es mal etwas schneller wird. Oder eher: richtig, richtig schnell. Dabei lässt sich der Disruption MTi bei Bedarf auch erstaunlich leicht in einen kürzeren Schwung drücken und hat auch kein Problem damit, sich agil durch aufgeworfenen Schnee zu schlängeln. Noch etwas wendiger ist der mit einem engeren Radius versehene K2 Disruption STi, ein extrem präziser Ski, mit dem sich Kurven sehr eng, elegant und schnittig angehen und durchfahren lassen, der aber dank der Titanal-Einlage auch bei hohen Geschwindigkeiten locker die Spur hält.
Allmountain-Ski der Disruption-Serie: Für alle Pistenverhältnisse
Die breiteren Modelle K2 Disruption 82 Ti, K2 Disruption 78 Ti und K2 Disruption 78 Csind für Allmountain-Ski erstaunlich agil, auch wenn sie in dieser Hinsicht natürlich nicht mit den schmaleren Pistenmodellen mithalten können. Dafür entfalten sie dank ihrer höheren Mittelbreite ihre Stärken vor allem dann, wenn die Piste nicht mehr wirklich wie eine Piste aussieht. Vor allem der K2 Disruption 82 Ti pflügt über alles hinweg, was sich dem Fahrer bei seiner Abfahrt in den Weg stellen mag und hält ohne Wenn und Aber die Spur. Hier kannst du ihn dir auch im Skitest ansehen:
Aber auch die etwas schmaleren K2 Disruption 78 Ti und K2 Disruption 78 C kommen mit allen Bedingungen problemlos zurecht. Vor allem die einfache Schwungeinleitung in Verbindung mit der hohen Sportlichkeit weiß zu überzeugen. Während der 78 Ti durch seine Titanalbegurtung Vorteile bei hohen Geschwindigkeiten hat, ist der 78 C hingegen ein Ski, der etwas leichter zu händeln ist und trotzdem auch bei höherem Tempo immer noch eine gute Laufruhe ausstrahlt. Sprich: Der 78 Ti ist für den guten Skifahrer, der bei allen Pistenverhältnissen und in jeder Jahreszeit einen verlässlichen Begleiter sucht. Währenddessen ist der 78 C eher an ambitionierte Anfänger und fortgeschrittene Fahrer gerichtet, die einen Ski suchen, der auch mal Fehler verzeiht.
Disruption für Skifahrerinnen
Natürlich dürfen auch Damenski mit der Disruption-Technologie nicht fehlen. Der K2 Disruption MTi Alliance W und der K2 Disruption SC Alliance W sind die Pendants zu den entsprechend benannten Herrenmodellen, und stehen diesen in nichts nach. Mit diesen Modellen bringt K2 zwei extrem hochwertige, speziell an die Bedürfnisse von sportlichen Skifahrerinnen angepasste Top-Ski auf den Markt. Auch Frauen, die bei anderen Damencarver die Sportlichkeit vermissen, kommen hier voll auf Ihre Kosten, denn diese Ski sind vom Aufbau ebenfalls mit Titanal und Carbon verstärkt. Der einzige Unterschied ist, dass sie auf die weibliche Anatomie abgestimmt sind. Der K2 Disruption MTi Alliance W ist ein Ski, der ebenfalls selbst höchste Geschwindigkeiten mit extremer Laufruhe wegsteckt, sich dabei extrem geschmeidig zeigt und dabei ein erstaunlich komfortables Fahrgefühl vermittelt. Kurz: ein Ski, auf den man sich verlassen kann, egal, was man vorhat.
Der K2 Disruption SC Alliance W ist mit seiner Carbon-Einlage noch etwas leichter im Handling und mit seinem kürzeren Radius noch etwas wendiger. Mit all diesen Modellen erfindet K2 das Skifahren vielleicht nicht neu, aber macht es (wieder mal) ein bisschen besser.