Rennprofis haben hohe Anforderungen - an sich und an ihr Material. Im Skirennsport geht es um Millisekunden und Zenitimeterentscheidungen. Deswegen stecken professionelle Athleten sehr viel Aufwand in ihre Karriere. Sie investieren viel Kraft und Zeit in ein herausforderndes und hartes Training, und, um auf dem hohen Niveau mithalten zu können, investieren sie auch viel in ihre Ausrüstung: Es ist üblich, dass die Top-Athleten mehrere speziell angefertigten und genau auf ihre Ansprüche abgestimmten Ski besitzen, dass sie ihre eigenen Service-Leute haben, die die Ski nach jeder Fahrt bearbeiten und das Wachs, den Kanten- und den Strukturschliff genau auf die aktuellen Wetterbedingungen abstimmen – auch ihre Skischuhe sind wahre Kunstwerke, die durch millimetergenaue Handarbeit genau auf die Eigenheiten ihrer Füße angepasst werden. Das ermöglicht eine perfekte Kraftübertragung.
Der menschliche Fuß - ein Wunder der Natur
Genauso wie der perfekt angepasste Skischuh ist der menschliche Fuß ein Wunder. Auch wenn er vielleicht nicht das allerbeliebteste Körperteil ist. Und genau wie der Mensch, der auf ihnen durch die Welt spaziert, ist auch jedes Paar Füße einzigartig. Der menschliche Fuß besteht normalerweise aus 26 Knochen. Bei einem gar nicht mal so kleinen Anteil der Bevölkerung kommen noch zusätzliche knöcherne Strukturen hinzu. Am verbreitetsten ist beispielweise das Überbein auf dem Kahnbein. Dazu kommen 33 Gelenke, am bekanntesten ist das Sprunggelenk, das den Fuß mit dem Waden- und Schienbein verbindet. 20 Muskeln, 114 Bänder, ein komplexes System aus Arterien und Venen und 1700 Nervenenden bilden unseren Fuß.
Genauso komplex wie der Aufbau der Füße, sind auch die Aufgaben, die sie zu erfüllen und die Belastungen, denen sie standzuhalten haben: Unsere Füße tragen uns ein Leben lang durchs Leben, beim Gehen und Stehen stützen sie unseren Körper, beim Laufen, Hüpfen und Tanzen halten sie extremen Belastungen stand. Man könnte beinah sagen: Ohne unsere Füße würden wir im Leben nicht einen Schritt vorwärtskommen.
Dein Fuß - so einzigartig wie die Person, die darauf steht
Bei all diesen genannten Einzelteilen kann man sich vorstellen, dass kein Paar Füße dem anderen genau gleicht: Der eine Fuß ist breiter, der andere schmaler, bei dem einen ist der Knöchel stärker ausgeprägt, bei dem anderen weniger, der eine hat einen langen großen Zeh, der andere einen kurzen. Hinzu kommen noch zahlreiche weit verbreitete Fehlstellungen wie Plattfüße, Hohlfüße, Knickfüße, Senk- und Spreizfüße, Abweichungen der vertikalen Fußachse, hallux valgus, Überbeine, kurz: die Vielfalt der Formen ist schier unerschöpflich. Glauben Sie uns wenn wir sagen, im Skifachgeschäft haben wir schon alles gesehen!
Im Alltag spielen all diese Unterschiede zumeist keine besonders große Rolle – aber beim Skifahren werden sie kriegsentscheidend. Denn gerade beim Skifahren sind die Belastungen, denen die Füße ausgesetzt sind, besonders hoch und die Aufgaben, die sie leisten müssen, besonders wichtig: Im Skischuh bilden sie das Bindeglied zwischen Körper und Ski, tragen und verteilen dabei unser Gewicht und übertragen die Kraft unsere Körperbewegungen auf den Ski. Damit sie diese Aufgaben präzise erfüllen können, dürfen die Skischuhe auf keinen Fall zu locker sitzen. Aber damit die Belastungen nicht zu groß werden und keine Schmerzen entstehen, dürfen sie auch nirgendwo zu eng sitzen.
Kurzum: Skischuhe müssen möglichst perfekt sitzen – und es ist wegen der Vielzahl an unterschiedlichen individuellen Fußformen nahezu ausgeschlossen, dass ein unangepasster Skischuh “von der Stange” einfach so perfekt sitzt. Kein Wunder also, dass die Skiprofis alles daransetzen, einen perfekt auf ihre Füße und ihre Ansprüche abgestimmten Skischuh zu bekommen.
Und was ist mit uns? Was ist, wenn wir nicht Mikaela Shiffrin oder Marcel Hirscher heißen? Auch für uns ist dank der thermoverformbaren Innenschuhe und der anpassbaren Skischuh-Schalen, die im qualifizierten Fachhandel schon längst zum guten Ton gehören einiges an individueller Anpassung möglich und bei den allermeisten Fahrern lassen sich auf diese Art schon gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen.
Individuell angefertigte Einlegesohlen von Sidas: Perfekter Halt im Schuh
Ein Punkt, der beim Skischuhkauf gerne vernachlässigt wird, ist die Tatsache, dass unsere Füße auch eine Unterseite haben. Und gerade die ist beim Skifahren großen Belastungen ausgesetzt: Im Skischuh ist unserer Fußsohle über einen längeren Zeitraum mehr oder weniger fixiert, das Körpergewicht verteilt sich gerade bei Fuß- oder Knie-Fehlstellungen ungleichmäßig auf die Sohle und es gibt kaum eine Möglichkeit, die beanspruchten Stellen mal zu entlasten. Zudem verhindert die ungleichmäßige Auflagefläche eine optimale Kraftübertragung auch über die Fußunterseite und verringert so die Skikontrolle.
Im Rennsport ist es daher heutzutage selbstverständlich, dass die Profis speziell angepasste Einlegesohlen benutzen, die ihre Füße entlasten und sie dabei unterstützen, die bestmögliche Leistung auf die Piste zu bringen. Und es gibt eigentlich keinen Grund, warum individuell angepasste Einlegesohlen nicht auch im Freizeitbereich genauso selbstverständlich sein sollten – gerade für ambitionierte Skifahrer, die Probleme mit Fußfehlstellungen haben. Denn mit einem vergleichsweise geringen Aufwand lassen sich durch individuell angefertigte Einlegesohlen einige Vorteile erzielen, die sich allein mit dem Anpassen von handelsüblichen Skischuhen nicht erreichen lassen: Die Position des Fußes im Schuh wird allein durch die Einlage so verbessert, dass weniger Anpassungen an Innenschuh und Schale nötig sind. Zusätzlich wird das Körpergewicht gleichmäßig auf die gesamte Fußsohle verteilt, was auf Dauer für eine spürbare Entlastung sorgt und die Körperbewegungen präziser auf den Ski übertragen lässt. Diese Sohlen können Sie bei uns vor Ort in Lingen (Ems) anpassen lassen. Lassen Sie sich gerne vor Ort beraten!
Der Name ist Programm: Atomic Hawx Professional
Für alle, die noch einen Schritt weitergehen und sich den Skischuhen der Profis noch weiter annähern wollen, bringt der Traditionshersteller Atomic mit dem Atomic Hawx Ultra 115 W Professional und dem Atomic Hawx Prime 130 Professional Skischuhe für Otto-Normal-Verbraucher auf den Markt, die die meisten anderen Modelle in Sachen Anpassbarkeit übertreffen. Zugegeben, der Aufwand ist ein bisschen höher als der für eine Einlegesohle, aber gerade für sehr sportliche und ambitionierte Freizeitfahrer oder für Fahrer, deren Fußprobleme durch herkömmliche Skischuhanpassung nicht in den Griff zu bekommen sind, könnte sich dieser Aufwand lohnen.
"Schäumen" plus Thermo-Anpassung gleich Mimic Professional Liner
Die neuen Professional-Modelle von Atomic unterscheiden sich vor allem darin von den anderen Schuhen der Hawx-Modellserie, dass sie mit dem Mimic-Professional-Liner ausgestattet sind. Dieser Innenschuh vereint die Vorteile des im Handel verbreiteten thermoverformbaren Innenschuhs mit denen des klassischen “geschäumten” Innenschuhs – und macht so beide besser.
Der Professional-Liner ist wie andere Hawx-Modelle auch im Fersen- und Knöchelbereich mit thermoverformbarem Mimic-Material ausgestattet, und auch Zunge und Manschette im Wadenbereich sind durch Wärme individuell anpassbar. Im Fersen- und Knöchelbereich, also in genau in dem Bereich, der für den Halt im Schuh und für die Kraftübertragung am wichtigsten ist, kann zusätzlich ein neuentwickelter Schaum eingespritzt werden.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Bei der Thermoverformung erfolgt die Anpassung dadurch, dass der Innenschuh an den Stellen, an denen vom Fuß Druck ausgeübt wird, komprimiert und dadurch mehr Platz entsteht, wo es zu eng ist. Dadurch hat der Fuß zwar überall genug Platz, aber Hohlräume werden nicht ausgefüllt, wodurch es immer vorkommen kann, dass er noch etwas zu viel Spiel im Schuh hat. Der eingespritzte Schaum hingegen schmiegt sich der individuellen Anatomie millimetergenau an und sitzt buchstäblich wie angegossen.
Hinzu kommt, dass sich das Material durch den Schäumungsprozess absolut gleichmäßig im Innenschuh verteilt und so – anders als beim thermoverformten Innenschuh - überall die genau gleich Dichte aufweist. Und dank des festen Mimic-Materials um die geschäumten Bereiche herum liegt der Professional-Mimic-Liner extrem stabil in der Schale. Das bringt den Vorteil einer gleichmäßigeren und besseren Kraftübertragung, die genau der mit der Schalenkonstruktion beabsichtigten entspricht – und sorgt so für eine bessere Skikontrolle, mehr Fahrspaß und bessere Leistung.
V3 Zungensystem, Professional Dual Strap: Für das Optimum an Passgenauigkeit und Kraftübertragung
Noch mehr Verbesserung der Kraftübertragung und Passgenauigkeit bieten zwei weitere Features der Hawx-Professional-Serie: Dank dem V3 Zungensystem kann die Position der Zunge nicht nur beliebig verändert werden, der Skifahrer hat sogar die Wahl zwischen drei austauschbaren Zungen mit jeweils hohem, mittlerem oder geringem Volumen. Die sensible Schnittstelle zwischen Schienbein und Manschette kann so optimal auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden.
Der Professional Dual Strap hingegen hält das gesamte System zusammen und hat einen statischen und einen elastischen Teil. Der elastische erlaubt dem Skischuh beim Schwung die nötige Elastizität, der statische stoppt die Bewegung am Ende des Schwungs und überträgt die Energie des Skifahrers direkt auf den Ski. Als Basis für dieses Konzept diente der herkömmliche Power Strap, den Atomic nun zu einem dynamischen und funktionellen Element weiterentwickelt hat.
Man sieht also: Atomic hat an so ziemlich alles gedacht, um auch Freizeitfahren eine Ausrüstung auf allerhöchstem und professionellem Niveau zu ermöglichen. Übrigens auch denjenigen, die in den letzten Jahren Modelle der Hawx Ultra oder Hawx Prime-Serie gekauft haben. Denn auch diese Modelle lassen sich seit diesem Winter mit dem Mimic.Professional-Innenschuh und dem Professional Dual Strap aufrüsten.