Es müssen nicht immer die Alpen sein - Zehn abgefahrenen Skigebiete

Eine Skitour rund um den Globus – das hört sich zunächst wirklich völlig abgefahren an und ist auch sicherlich für die meisten Geldbeutel kaum in die Realität umsetzbar. Wir stellen jedoch einfach mal eine Auswahl von ungewöhnlichen Skigebieten vor. Diese zu entdecken bedarf es nicht immer eines großen Budgets und man bewegt sich auf jeden Fall abseits des Winter-Mainstreams.

Schleswig-Holstein - Holsteinische Schweiz
Die höchste Erhebung in Schleswig-Holstein stellt mit 168 m der Bungsberg bei Schönwalde in der Holsteinischen Schweiz dar. Vorausgesetzt natürlich, dass genügend Schnee liegt, wird der Lift am Ferienbauernhof Schnoor geöffnet, mit dem man in zwei Minuten den Gipfel erreicht. Immerhin knappe 300 m ist die gemütliche Abfahrt lang und somit ein richtiger Familienspaß, weil man sich hier garantiert nicht aus den Augen verliert und Klein und Groß je nach Können in ihrem eigenem Tempo fahren können.

Skandinavien
Der beschauliche Ort Hemsedal zwischen Bergen und Oslo verwandelt sich ab November in ein Wintersport-Eldorado. In den sogenannten „Skandinavischen Alpen“ gibt es nicht nur vielfältige Möglichkeiten für Alpin- und Langlauf-Skifahrer. Neben Schlittschuhlaufen und Hundeschlittenfahrten in der wunderschönen Berglandschaft wird auch Eisklettern angeboten. Belohnen können sich die Helden der Naturkletterwand in den Saunen und Dampfbädern der gemütlichen roten Blockhütten, die häufig direkt an der Piste gelegen sind.
Auch Schweden bietet einiges, zum Beispiel die Berge des kleinen Ortes Sälen als größte alpine Skiarena Skandinaviens. Sowohl hier als auch in Schwedens Top-Skigebiet Åre geht es relativ gemütlich zu. Mit einem wunderschönen Blick auf den zugefrorenen Åresjön kommen Familien auf den breiten Abfahrten auf ihre Kosten, am besten im April, wenn die Tage wieder länger werden. Und wer für ein paar Tage Stadtluft schnuppern möchte, muss nicht aufs Skifahren verzichten. Mitten in Stockholm liegt Hammarbybacken und bietet auch hier Skispaß für Unermüdliche.

Sizilien
Wie beim Tanz auf dem Vulkan können sich Skifahrer auf Italiens Insel Sizilien erleben. Direkt auf dem 3.350 m hohen Ätna hat man die Möglichkeit, Europas höchsten aktiven Vulkan sportlich zu bezwingen. Sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite des brodelnden Berges sind jeweils Skianlagen mit Pisten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade aufgebaut.

Slowenien
Wer in Slowenien zum Skifahren Urlaub macht, ist wirklich unter seinesgleichen, denn die Slowenen sind skiverrückt. In kaum einem Land der Erde ist der Anteil der Ski fahrenden Bevölkerung so hoch wie hier. Im bekanntesten Wintersportort Sloweniens Kranjska Gora stellt nicht nur der Ski-Hersteller Elan seine gleitenden Bretter her. Hier finden auch regelmäßige Rennen im Rahmen des alpinen Ski-Weltcups statt. Neben der guten Erreichbarkeit sind auch die Skipässe noch recht kostengünstig.

Tschechien/Polen/Slowakei
Den Zugang zum schönsten Teil des Riesengebirges stellt der Ort Spindleruv Mlyn dar, der beliebteste Winterort Tschechiens. Neben bis zu 4 km langen Waldabfahrten am Medvedín kommen auf der FIS-Weltcup-Strecke in Svaty Petr Könner auf ihre Kosten. Familien finden in Janské Lázne und Rokytnice die besten Ziele für die ersten Schwünge und das Ganze zu noch immer erschwingbaren Preisen. Ähnlich kostenbewusst lässt sich im polnischen Riesengebirge nur 70 km hinter der deutschen Grenze noch das weiße Wunder erleben. Auf den bis zu 4,5 km langen Abfahrten der Skiarena Szrenica können große und kleine Winterfans auch zum Teil noch nachts bei Flutlicht fahren. Im größten Skigebiet der Slowakei, der Niederen Tatra, haben Liftkomfort und Pistenqualität alpines Niveau erreicht, die Preise jedoch noch nicht ganz. Bemerkenswert sind in Chopok Nord drei Freeridezonen im baumlosen Gelände. Noch im April bietet das Gelände hier Tiefschnee und Boarder-Freuden im pulvrigen Schnee.

Georgien
Heli-Skiing im Kaukasus – wahrscheinlich nicht die gängigste Art, seinen Urlaub zu verbringen, sicherlich aber eine der besonderen. Swanetien, die nördlichste Provinz Georgiens stellt hierfür die besten Möglichkeiten und ein absolut schneesicheres Terrain. Die höchsten Berge Europas, die über 5000 Meter hohen Kaukasusriesen, bieten unzählige Abfahrten für diesen alternativen Wintersport ohne jegliche Liftwartezeit. Feinster Pulverschnee und unberührte Landschaften lassen die Freerider-Herzen höher schlagen und einen solchen Trip unvergesslich bleiben.

Japan
Wenn eine Region mit Schneesicherheit und perfekten Tiefschneeabfahrten werben kann, ist es Japan. Mehr als 20 Meter Schneefall pro Winter sind hier keine Seltenheit. Neben diesen extrem günstigen Powder-Bedingungen für Freerider, die den besonderen Kick suchen, bietet Japan einen Ski-Urlaub in einer fremden Kultur. Auf den beiden Inseln Japans, Hokkaido im Norden und Honshu im Süden, gibt es verschiedenste Möglichkeiten, mit erfahrenen Tourenführern außergewöhnliche Freerider-Urlaube zu erleben.

Neuseeland
Von Juni bis Oktober hält der neuseeländische Winter hier auf der anderen Seite der Erdkugel Einzug. Anstatt normalerweise im Urlaub am Strand zu liegen, können wir hier unsere Schneeausrüstung perfekt zum Einsatz bringen. Mit 3.800 Metern bieten die Alpen auf der Südinsel Neuseelands exzellente Voraussetzungen für den Wintersport mit. Auf den abwechslungsreichen und sonnigen Nordhängen (!) Whakapapas lassen sich immer wieder neue Abfahrten und Varianten finden, da das Gelände durch die vulkanischen Aktivitäten im Tongariro National Parks stark zerklüftet ist.

Chile
Das größte zusammenhängende Skigebiet der Südhalbkugel befindet sich 40 km nördlich von Santiago de Chile und besteht aus Valle Nevado, La Parva und El Colorado in den Anden. Auf den 113 Pistenkilometern lassen sich bei großer Abwechslung mitten im europäischen Sommer die besten Schwünge machen. Ein besonderes Rundum-Panorama bietet der 3333 m hohe Kegelform-Gipfel des Colorado, von dem unterschiedlichste Abfahrtsvarianten in alle Himmelsrichtungen einladen.

Kanada
Skifahrer aus allen Teilen der Welt werden in das größte Skigebiet Kanadas, Whistler Blackcomb, durch die beiden namensgebenden Bergmassive gelockt, trotzdem ist ein Skitrip nach Kanada immer noch etwas Besonders. Bis zu elf Kilometer lange Abfahrten mit Höhenunterschieden bis zu 1609 Metern bieten unendliche Möglichkeiten, jeden Tag neue Pisten und Tiefschneereviere zu entdecken. Liebhaber des Tree-Skiing zieht es nach Big White, das mit seinen bewaldeten Abfahrten seinesgleichen sucht. Besonders steile anspruchsvolle Pisten und auch Heli-Skiing-Resorts bietet Revelstoke. Das erst im Jahr 2007/2008 eröffnete Areal weist eine extreme Höhendifferenz von fast 1700 m auf.

Spanien und Andorra
Die Sierra Nevada bietet aufgrund ihrer Lage höchste Exotik für ein Skigebiet in Europa, da es immerhin von der geographischen Lage südlicher als Tunis liegt. Schneekanonen und modernste Liftanlagen ermöglichen ausgiebigen Skispaß, manchmal sogar mit Sicht über das Mittelmeer bis zu den Bergen des Hohen Atlas und Rif-Gebirges in Afrika. Auch in den Pyrenäen, an der Grenze zu Frankreich, kann man auf den Brettern bergab schwingen. Für den Zwergstatt Andorra, der sich gewissermaßen zwischen die Spanisch-Französische Grenze quetscht, ist der Wintersport sogar eine der Haupteinnahmequellen.

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