Dein Weg zum neuen Skischuh

Skischuhe sind der wichtigste Ausrüstungsgegenstand beim Skifahren, und zugleich der Gegenstand, der am meisten Sorgen und Probleme bereitet. Jeder, der einmal einen gut passenden Skischuh gefunden hat, will ihn am liebsten gar nicht wieder hergeben und schreckt davor zurück, sich auf die häufig anstrengende Suche nach einem neuen zu machen.

Aber der Lauf der Zeit geht auch an Skischuhen nicht spurlos vorbei, und irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem das alte Material einfach nicht mehr sicher genug ist. Der Deutsche Skiverband empfiehlt, Skischuhe nach etwa zehn Jahren auszutauschen, da das Material im Laufe der Zeit spröder wird, und so die Bruchgefahr steigt.

Um dir die Suche nach deinem neuen Skischuh etwas leichter zu machen, wollen wir dir an dieser Stelle die wichtigsten Fragen zum Skischuhkauf beantworten: Warum ist der Skischuh der wichtigste Ausrüstungsgegenstand beim Skifahren? Warum ist es oft gar nicht so einfach, den perfekt passenden Skischuh zu finden? Wie wählst du die richtige Größe und das richtige Modell aus? Was kann durch eine Anpassung der Skischuhe erreicht werden und wie genau geht das vor sich?

Darum müssen Skischuhe optimal zu deinem Fuß passen

Skischuhe sind das Bindeglied zwischen Körper und Bindung und übertragen jede deiner Bewegungen auf die Ski. Damit du deine Ski präzise steuern kannst, dürfen sie auf keinen Fall zu locker sitzen, denn jede Bewegung vom Fuß im Schuh bedeutet eine verzögerte und ungenaue Reaktion der Ski. Aber sie dürfen auch auf keinen Fall zu eng sein, schließlich willst du als Freizeitfahrer den ganzen Tag in deinen Skischuhen verbringen können, ohne leiden zu müssen. Zudem sollte dein Skischuh dich bei deinem Fahrstil unterstützen und nicht behindern und sollte daher im Flexverhalten weder zu hart noch zu weich für deine spezifischen Ansprüche sein.

Deine Füße und ihre Bedeutung fürs Skifahren

Wie immer ist es meistens eigentlich gar nicht so schwierig, wenn man weiß, wie es geht. Doch man muss sich darüber im Klaren sein, dass menschliche Füße extrem komplex sind, dass jeder Fuß einzigartig ist, und dass die Füße beim Skifahren außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt sind.

Der Fuß und seine Aufgaben - nicht nur beim Skifahren

Der menschliche Fuß ist ein komplexes Wunderwerk der Natur. Und wie jeder Mensch, der auf ihnen durch die Weltgeschichte spaziert, ist auch jedes Paar Füße einzigartig.

Normalerweise besteht der menschliche Fuß aus 26 Knochen. Bei vielen kommen noch zusätzliche Knochen hinzu; am meisten verbreitet ist das Überbein auf dem Kahnbein. Und dann sind da noch 33 Gelenke, 20 Muskeln, 114 Bänder, ein komplexes System aus Arterien und Venen, 1700 Nervenenden, und auch über 90 000 Schweißdrüsen.

Genauso vielschichtig wie der Aufbau der Füße sind auch die Aufgaben, die sie erfüllen müssen und die Belastungen, denen sie ausgesetzt sind: Unsere Füße tragen uns ein ganzes Leben, beim Gehen und Stehen stützen sie unser Körpergewicht, beim Laufen, Hüpfen und Tanzen halten sie extremen Belastungen stand.

Dein Fuß - so einzigartig wie du selbst

Bei all dem kann man sich wohl vorstellen, dass kein Paar Füße dem anderen genau gleicht: der eine Fuß ist breiter, der andere schmaler, bei dem einen ist der Knöchel stärker ausgeprägt, bei dem anderen weniger, der eine hat einen langen großen Zeh, der andere einen kurzen. Hinzu kommen noch zahlreiche weit verbreitete Fehlstellungen: Plattfüße, Hohlfüße, Knickfüße, Senk- und Spreizfüße, Abweichungen der vertikalen Fußachse, hallux valgus, Überbeine, kurz: die Vielfalt der Formen ist schier unerschöpflich.  

Skifahren: besondere Beanspruchung der Füße

Im Alltag spielen all diese Unterschiede zumeist keine besonders große Rolle – aber beim Skifahren ist das anders. Denn gerade beim Skifahren sind die Belastungen, denen die Füße ausgesetzt sind, besonders hoch und die Aufgaben, die sie leisten müssen, besonders wichtig: Im Skischuh bilden sie das Bindeglied zwischen Körper und Ski, tragen und verteilen dabei unser Gewicht und übertragen unsere Körperbewegungen auf den Ski.

1. Wähle einen Skischuh, der zu deinem Fuß passt

Inzwischen kennen die meisten Skischuh-Hersteller die Fußanatomie so gut, dass sich für die meisten Füße ein Modell finden lässt, das ohne größere Veränderungen passt. Und auch bei “problematischeren” Füßen gilt ganz grundsätzlich: Die Anpassung fängt bei der Schuhauswahl an. Denn auch der beste Bootfitter kann einen Schuh, der überhaupt nicht zum Fuß passt, nicht wie mit Zauberhand in einen vollständig anderen Schuh verwandeln.

2. Nimm dir Zeit und hol dir professionelle Beratung

Damit du das Modell findest, das von vornherein am besten zu deinen Füßen passt, sind vor allem zwei Dinge wichtig: Du solltest genug Zeit mitbringen und dir eine möglichst gute Beratung suchen.

SNOW-HOW Bootfitting

In unserem Ladengeschäft in Lingen können wir dich bei deiner Schuhauswahl perfekt unterstützen: Zuerst vermessen wir deine Füße und stellen dir dann ein paar Fragen zu deinem Fahrkönnen und Fahrstil und zu deinen Vorerfahrungen. Normalerweise haben wir dann schon zwei bis drei Modelle im Kopf, die wir dir zum Probieren anbieten können. Neben der richtigen Länge spielen Faktoren wie Leistenbreite, Fersenbreite, Risthöhe und eine für deinen Fahrstil passende Flexhärte eine Rolle.

Beim Anprobieren solltest du dir ruhig etwas Zeit lassen, denn störende Druckstellen machen sich nicht immer sofort bemerkbar. Grundsätzlich empfehlen wir auch bereits gekaufte Skischuhe noch vor dem ersten Urlaub zu Hause länger zu tragen, um eventuelle Druckstellen rechtzeitig erkennen und gegebenenfalls durch Anpassung beheben zu können.  

Besonders wichtig ist, dass du beim Anprobieren darauf achtest, deinen Schuh nicht zu groß oder zu breit zu wählen. Denn sicherlich fühlt sich ein größerer oder weiterer Schuh zunächst bequemer an als ein kleinerer oder engerer Schuh. Doch einzelne Druckstellen lassen sich durch Anpassen beheben, während ein zu lockerer Schuh kaum enger gemacht werden kann.

Sidas Einlegesohlen: Geringer Aufwand, großer Nutzen

Ein Punkt, der beim Skischuhkauf oft nicht bedacht wird: Unsere Füße haben auch eine individuell einzigartige Unterseite. Und gerade die ist beim Skifahren großen Belastungen ausgesetzt: Im Skischuh ist unserer Fußsohle über einen längeren Zeitraum fixiert, das Körpergewicht verteilt sich besonders bei Fuß- oder Knie-Fehlstellungen ungleichmäßig auf die Sohle und es gibt kaum eine Möglichkeit, die beanspruchten Stellen mal zu entlasten. Außerdem verhindert die ungleichmäßige Auflagefläche eine optimale Kraftübertragung auch über die Fußunterseite und verringert so die Skikontrolle.

Im Rennsport ist es daher heutzutage selbstverständlich, dass die Profis speziell angepasste Einlegesohlen benutzen, die ihre Füße entlasten und sie dabei unterstützen, die bestmögliche Leistung auf die Piste zu bringen. Und eigentlich gibt es keinen Grund, warum individuell angepasste Einlegesohlen nicht auch im Freizeitbereich genauso selbstverständlich sein sollten – gerade für ambitionierte Freizeitfahrer oder Fahrer, die Probleme mit Fußfehlstellungen haben. Denn mit einem relativ geringen Aufwand lassen sich durch individuell angefertigte Einlegesohlen einige Vorteile erzielen, die sich allein mit dem Anpassen von handelsüblichen Skischuhen nicht erreichen lassen: Die Position des Fußes im Schuh wird verbessert, so dass weniger Anpassungen an Innenschuh und Schale nötig sind, das Körpergewicht wird gleichmäßig auf die gesamte Fußsohle verteilt, was auf Dauer für eine spürbare Entlastung sorgt, und die Körperbewegungen lassen sich präziser auf die Ski übertragen

Skischuh-Anpassung an deine Füße

Hast du den Skischuh gefunden, der am besten zu deinen Füßen und zu deinem Fahrstil passt und dich vielleicht auch für eine angepasste Einlegesohle entschieden, aber immer noch die ein oder andere “Problemstelle”? Oder hast du beim Anprobieren zuhause oder sogar erst im Skiurlaub gemerkt, dass es noch hier und da drückt?

Dann gibt es einige Möglichkeiten, deine Schuhe auf deine Füße anzupassen.

Grundsätzlich können sowohl die Innenschuhe als auch die Schale angepasst werden. Je nach Modell und nach Schwere des Problems kann es sinnvoll sein, nur den Innenschuh, nur die Schale oder beides anzupassen.

Anpassung des Innenschuhs

Wird der Innenschuh für einige Minuten erwärmt, so wird das thermoverformbare Material weicher. Dann musst du eine knappe Viertelstunde im warmen Skischuh ausharren – der Innenschuh komprimiert, wo der Fuß Druck auf ihn ausübt, kühlt aus und hält anschließend die Form. Dieser Effekt lässt sich noch verstärken, indem auf besonders problematische Stellen, etwa die Knöchel, passende Moosgummi-Zuschnitte geklebt werden. Der Innenschuh wird stärker komprimiert und bietet anschließend mehr Platz.

Anpassung der Schale

Auch bei der Schalenanpassung gibt es einige Möglichkeiten. Bei einzelnen Problemstellen kann die Schale punktuell erwärmt und dann mechanisch gedehnt werden. Auch das Fräsen einzelner Stellen ist eine Möglichkeit. Vom drückenden Knöchel über den schmerzenden Spann bis zum eingeengten kleinen Zeh lassen sich so viele Probleme lösen. Bei vielen Modellen lässt sich im Bedarfsfall auch die gesamte Schale erwärmen und ähnlich dem Innenschuh an den Fuß anpassen.

Skischuh-Praxistest auf der Piste

Ob die Anpassungen wirklich zum gewünschten Ergebnis geführt haben, kannst du erst auf der Piste feststellen. Solltest du beim ersten Praxistest Druckstellen oder Ähnliches spüren, arbeiten wir den Schuh gerne nach - natürlich kostenlos. Und wenn das alles nichts nützt, dann nehmen wir den Schuh gerne im Rahmen unseres einzigartigen Zufriedenheitsversprechens zurück!

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